Geschichte
1326 ist Selben erstmals als Pfarrei genannt. Als erster namentlich bekannter Pfarrer ist 1414 Joh(anne)s Gebhardi presbyter in Selb(e)n bezeugt. Das Recht zur Einsetzung eines Pfarrers hatte nachweislich seit 1485 bis 1528 der Markgraf von Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth. Damals hatte die Pfarrei in Selb das Patrozinium der Gottesmutter Maria.
1528 hielt in Selb die Reformation Einzug. Lange Zeit gab es hier keine Katholiken und kein katholisches Gemeindeleben.
Nachdem es im 19. Jahrhundert wieder zum Zuzug von Katholiken nach Selb kam, wurden diese 1864 der Pfarrei Marktredwitz zugewiesen. Am 16.7.1866 bekamen die Selber Katholiken den rechtlichen Status einer Expositur. Zu dieser Zeit fanden die Gottesdienste in einem sogenannten Betsaal in einem Haus in der Ludwigstraße statt. Die erste Kirche mit dem Patrozinium Herz Jesu wurde am 5.9.1889 von Bischof Ignatius von Senestrey geweiht. Dieser war ein großer Förderer der Katholiken in den Diasporagebieten seines Bistums. So wurden auch die Kosten für den Bau der Kirche, des Pfarrhauses und des Schulhauses von der Bischöflichen Administration übernommen.
Am Hochfest der Apostel Petrus und Paulus, dem 29.6.1900 wurde die Expositur Selb zur Pfarrei erhoben.
1919 wurde in Schönwald eine Expositur errichtet, die 1929 zur Pfarrei erhoben wurde.
Nach dem 2. Weltkrieg nahm in Selb die Zahl der Katholiken durch die Vertreibungen stark zu und in der Folgezeit zogen auch durch die Porzellanindustrie Menschen mit katholischem Bekenntnis zu.
Mit dem Wachstum der katholischen Gemeinde gingen auch andere kirchenbauliche Erfordernisse einher. 1951 brachte Erzbischof Michael Buchberger die Erweiterung der Pfarrkirche ins Spiel gebracht. In diesem Jahr wurde auch in Erkersreuth eine Kirche errichtet, 1953 kam in Mittelweißenbach ein Betsaal hinzu und ein Jahr später richtete man in der Hohenberger Straße einen weitern Betsaal ein. Zwei Jahre später wurde in Erkersreuth eine Kirche errichtet.
Trotzdem reichte der Platz für die vielen zugezogenen Christen katholischer Konfession nicht aus. 1958/59 wurde die erst 70 Jahre alte Pfarrkirche weitgehend abgerissen und auf ihren Grundmauern die heutige Herz-Jesu-Kirche erbaut, die 1963 bis 1966 von der Wiener Künstlerin Isolde Maria Joham (1932-2022) mit dem großen Mosaik des himmlischen Jerusalem und Christus in der Mitte ausgestattet wurde.
1959-1961 wurde zudem am Eingang des Vorwerks eine Nebenkirche mit dem Patrozinium des Heiligen Geistes. Ab 1968 wirkte in Heilig Geist ein exponierter Kooperator. Am 16. Mai 1969 wurde die Pfarrei Heilig Geist offiziell errichtet.
Von 1932 bis 1973 wirkten in Selb Schwestern der Kath. Heimatmission als Seelsorgshelferinnen.